Hi all,
Original text from Nürnberger Zeitung, author Anja Kummerow Oct 5th 2006
Quote:
[i]LGB-Insolvenz könnte zum Krimi werden[/i]Alle fragen sich: Wo sind die Patente?
NÜRNBERG — Die Begleitumstände der Insolvenz des Nürnberger Modellbahnherstellers LGB erscheinen zunehmend dubioser.
Nicht nur, dass die Eigentümer - Wolfgang Richter, sein Sohn Rolf sowie sein Neffe Johannes - die US-Vertriebstochter ohne Rücksprache mit den Banken verkauft haben sollen. Aus Branchenkreisen verlautete auch, dass Formen und Patente der Ernst Paul Lehmann Patentwerk OHG, so der offizielle Firmenname, in „undurchsichtige Kanäle“ verschoben worden sein sollen. „Das pfeifen schon die Spatzen von den Dächern“, sagte ein Insider. Gerade die Spritzformen wie auch die Patente „sind mit das wichtigste Kapital eines solchen Unternehmens. Da steckt viel Know how und noch mehr Geld drin“, so der Branchenkenner.
LGB hatte Mitte September Insolvenz anmelden müssen, nachdem sich das Unternehmen noch bei seiner 125-Jahr-Feier in diesem Sommer optimistisch gegeben hatte. Die Banken hatten sich, wie es heißt, mit einer mehrmonatigen Zinsstundung einverstanden erklärt. Mit dem Verkauf der US-Vertriebstochter im Sommer seien sie mit ihrer Geduld jedoch an Grenzen gestoßen. Die Familie Richter hingegen machte die Banken für die Misere mitverantwortlich. Von den Richters war bislang keine Stellungnahme zu erhalten.
Jetzt soll, wie ein anderer Branchenkenner wissen will, der Verkauf des amerikanischen Vertriebs offenbar von den Banken noch einmal unter die Lupe genommen werden. Zwar wird der Verkaufswert von 1,2 Millionen € als angemessen eingestuft. Doch ist „die LGB mit ihrer US-Tochter für Interessenten wohl wesentlich mehr wert als ohne“, heißt es. Außerdem wird über den Grund des eiligen Verkaufs in der Branche heftig spekuliert. Dabei ist auch immer wieder die Rede davon, dass die Richters, zumindest Rolf und sein Cousin Johannes, angeblich ihren Lebensmittelpunkt in die USA zu verlagern gedenken. Dort sollen sie auch bereits mehrere Immobilien besitzen, munkelt man in der Branche weiter. „Wenn dann noch die Patente und das Know how in die USA abwandern, dann ist Nürnberg endgültig fertig“, meinte der Insider.
In den vergangenen Wochen wurden auch immer wieder Vorwürfe laut, vor allem Rolf und Johannes Richter, hätten auf „sehr großem Fuß“ gelebt und sich unter anderem noch Motoryachten zugelegt. „Die Lehmänner zeigten ihren Wohlstand immer gerne“, hieß es. Andere Experten halten dagegen, dass die Rechtsform der LGB ja eine OHG ist und die Eigentümer dadurch mit ihrem Privatvermögen haften.
Außer Märklin soll auch Hornby interessiert sein
Über die Zukunft von LGB soll in diesen Tagen entschieden werden. Als Interessent wurde die britische Investorengruppe Kingsbridge gehandelt, zu der bereits Märklin gehört. Jetzt habe auch der britische Modellbahn-Hersteller Hornby Interesse bekundet, wie Volker Schmid vom Deutschen Verband der Spielwaren-Industrie sagte. „Für normale Investoren ist das Risiko zu hoch und die Rendite zu niedrig“, sagte Schmid.
In der Modellbahn-Szene hält man Kingsbridge mit Märklin für die bessere Wahl. Märklin biete Bahnen von der kleinsten Spurgröße Z bis Größe H 1 an. Die nächste Größe wäre LGB mit der Baugröße G. Damit wäre das Sortiment komplett. Hornby dagegen hat sich vor allem auf Nachbildungen alter englischer Eisenbahnen in der Spurgröße H0/00 spezialisiert. Ein Experte: „LGB passt sicher dazu, wenn man Geld übrig hat“. Während LGB noch einen Großteil der Modellbahnen hier produziert, lässt Hornby bereits fast ausschließlich in Asien fertigen. Anja Kummerow
My translation of the above; happy reading.
Quote:
[i] LGB insolvency could turn into a "Who has done it?[/i]Everyone asks: Where are the patents?
Nürnberg: The state of affairs surrounding the insolvency of model railroad producer LGB appear increasingly more
dubious.
Not only did the owners - Wolfgang Richter, his son Rolf and his nephew Johannes - sell the American distribution subsidiary, apparently without informing the Banks. Industry sources also mention that Patents and moulds of Ernst Lehmann Patentwerk OHG (that’s the official company name), were transferred through “murky channels”. “The birds are singing it from the roof tops” is how one Insider put it. In particular the moulds together with the Patents “constitute in part the most important assets in this type of company. Much Know-How and even more money is tied up in the items” according to the industry specialist.
In mid-September LGB had to report insolvency, this after presenting an optimistic demeanour at the 125th celebrations. As was mentioned then the Banks had agreed to a delay on the loan-repayments covering several
months. But the sale of the US distribution company during the summer had brought that patience to a limit. The Richter family holds the banks at least partially responsible. Thus far there has been no official comment from the Richters.According to a different industry insider the sale of the US distributor will now once again undergo closer scrutiny, despite the admittedly realistic selling price of 1.2 million Euro. “However LGB with the US distributor is of much greater value than without”, goes the saying. Apart from that there is much speculation in the industry concerning the reasons for the hasty sale. A recurring theme is the Richters, at least Rolf and Johannes, contemplating a move to the USA. According to branch insiders they apparently own various properties. “If the Patents and Know-How migrate to the US it will mean the death knell for the Nürnberg operation” mentioned the Insider.
These past weeks one could repeatedly hear the accusations that Rolf and Johannes were spendthrifts and amongst other things acquired largish power yachts. “The ‘Lehmänner’ took always delight in showing their wealth” was the comment. Other experts counter that LGB is OHG company and the owners are personally fully liable with all their personal assets.Apart from Märklin Hornby is also showing interest.
The future of LGB will be decided in the coming days. Interest has supposedly been expressed by the British Kingsbridge investment group, who acquired Märklin not long ago. Now Hornby expressed some interest too, reported Volker Schmid from the German Toy Industry Association. “For ordinary investors the risks are too high and the returns too small.” according to Schmid.
The model railroad segment sees the Kingsbridge/Märklin solution as the better one. Märklin produces Z, HO and 1 scale. LGB would then fill the G gap in the lineup.
Hornby on the other hand specializes in the main on English Old Timer trains in the HO and OO sizes. One expert opined: “LGB would certainly be a fit, if one has the spare change”. While LGB still produces a large part of the product line in Nürnberg, Hornby produces almost exclusively in Asia.Anja Kummerow
Isn’t it interesting that the press is catching on to things?
The first part of this has been making the rounds for a while.
As I wrote many times “It will all come out in the wash”
I have more “nuggets” to translate. Don’t change the channel.