Hi all,
Other opinions notwithstanding, there is more to large scale than LGB. Interesting angle in “Freies Wort” (free word), a newspaper in the Sonneberg region of Thuringia, home of Piko and the Märklin plant which is closing.
FreiesWort said:
[i]Märklin drängt in die Billig-Nische [/i]Sonneberger Piko weiter im Bieterrennen um insolvente LGB
NÜRNBERG/SONNEBERG/GÖPPINGEN – Massenentlassung bei Märklin, Bieter-Gerangel um die insolvente LGB aus Nürnberg und eine Piko in Sonneberg, die sich derzeit in ihrer Produktpolitik bestätigt sieht – auf diesen Nenner lassen sich die derzeitigen Unwägbarkeiten in einer bewegten Branche bringen.
Strategische Partnerschaften mit Discountern sind geplant. Das Ziel: Kinder für das eher als teuer geltende Hobby Modelleisenbahn begeistern. Preisgünstige Startersets, die auch außerhalb des Fachhandels erhältlich sind, sollen die Hemmschwelle bei Eltern und ihrem Nachwuchs senken. So formuliert mittlerweile Märklin seine Aufgaben auf dem Spielzeugmarkt durch.
Eigentlich, so dürfte man vermuten, müsste sich Piko-Chef René Wilfer nun grämen, dass er auf diese Sätze keinen Patentschutz anmeldete. Seit Jahren schon hat sich der Hersteller aus Oberlind derart der Kundengewinnung verpflichtet. In Kurzform: Loks bei Lidl.
Wilfer schmunzelt. „Märklin schaut sich offensichtlich sehr genau an, was wir machen, und macht uns jetzt alles nach.“ Erst habe Märklin Piko verklagt, dann vor Gericht den Kampf um den angeblich abgekupferten ICE verloren. Sein Fazit: Nun stelle Märklin sich dem Konkurrenzkampf auf dem Markt, „mit einer Strategie, in der wir seit Jahren erfolgreich sind.“
Vergnatzt sei er aber nicht, dass Märklin sich nun ebenfalls in der Billig-Nische platzieren will. Bange machen gilt nicht: „Wir haben einen deutlichen Marktvorsprung darin im preiswerten Bereich gute Qualität zu bieten.“ Die Ansage: Märklin müsse erst einmal nachziehen.
Ein Jahr ist Märklin mittlerweile in Investorenhand – vollständig zurück auf der Erfolgsspur ist der Weltmarktführer nach der Übernahme aber noch nicht. Zur Erinnerung: Am 11. Mai 2006 hat der Investor Kingsbridge Capital (London) das angeschlagene und von Insolvenz bedrohte Traditionsunternehmen von den 22 Altgesellschaftern übernommen. Dem Verkauf gingen zähe Verhandlungen voraus, da sich einige der Ex-Besitzer gegen die Übernahme gewehrt hatten und eine Entscheidung nur einstimmig erfolgen konnte.
Seitdem hat sich viel getan in Göppingen. Externe Restrukturierungsexperten und Vertriebsspezialisten zogen in der Geschäftsführung ein. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) legte 2006 um 73 Prozent auf 4,5 Millionen Euro zu. Der Umsatz stieg nach schwierigen Jahren leicht auf 124 (Vorjahr: 123) Millionen Euro. Die Finanzverbindlichkeiten wurden binnen Jahresfrist um 16 Prozent auf 37,1 Millionen Euro verringert.
Einen Ruf wie Donnerhall erwarben sich die Bosse freilich durch die schmerzhaften Einschnitte: Das Aus für den Produktionsstandort Sonneberg, mit 220 Beschäftigten wurde der Belegschaft per Aushang kund getan. Auch der Stammsitz in Göppingen kommt nicht ohne Kündigungen aus. Insgesamt soll rund ein Viertel der etwa 1300 Arbeitsplätze wegfallen. „Das ist bitter, aber es gibt wirtschaftliche Zwänge“, so Märklin-Sprecher Roland Gaugele. Die Restrukturierung müsse konsequent umgesetzt werden, anderenfalls werde es später heißen, „wir hätten nicht reagiert“.
Die Marke Märklin habe einen „legendären Ruf“, betonte Aufsichtsratschef Michel Perraudin bei der Verkündung der Standortschließungen. Sie könne aber nur nachhaltig am Markt bestehen, wenn noch effizienter und mit wettbewerbsfähiger Kostenstruktur gearbeitet werde. Die Konkurrenten produzieren immer mehr im Ausland und vor allem in Fernost.
Auch Märklin, das ein Werk im ungarischen Györ hat, will in den kommenden Jahren nach eigenen Angaben den Produktionsanteil in Asien von derzeit fünf Prozent innerhalb der nächsten Jahre auf 20 bis 25 Prozent steigern.
Doch die Göppinger wollen nicht nur die Kosten verringern, sondern auch neue Akzente im Vertrieb setzen, um die Marken Märklin und Trix präsenter zu machen – und die Kaufschwelle zu senken. Dabei nimmt das Unternehmen, das wieder verstärkt die Kinderzimmer erobern will, Konflikte mit Händlern in Kauf. Diese befürchteten Ende vergangenen Jahres unter anderem durch einen neuen Online-Shop oder den Museumsshop, in dem das umfassende Märklin-Sortiment angeboten wird, Umsatzeinbußen. Es folgten Zugeständnisse, in dem sie etwa stärker in den Internet-Handel einbezogen werden. Bis nächstes Jahr soll die Restrukturierung abgeschlossen sein und die Maßnahmen gegriffen haben.
Bekenntnis zur Stadt
Nicht folgenlos blieb das Aus für den Märklin-Standort Sonnenberg für die Piko. Ein ums andere Mal, so Wilfer, habe er „bei Leuten, die nicht so genau differenzieren“, klarstellen müssen, dass die Massenentlassung Märklin-Sache sei. „Piko fertigt weiterhin in Sonneberg. Und zwar erfolgreich.“ Eine Zuwachsrate von zehn Prozent im ersten Quartal stehe dafür Beleg. Die Bitte an die Branche, sie kommt mit dickem Ausrufezeichen daher: Bloß nicht alle Hersteller über einen Kamm scheren. Offensichtlich geht es den Pionier-Konstrukteuren aus Oberlind so gut, dass sie derzeit mit Expansionsabsichten schwanger gehen. So bietet Wilfer derzeit in Nürnberg mit – beim Pokerspiel um die Rettung des insolventen Modellbahnbauers LGB.
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HJ translates said:
[i]Märklin is pushing into the "Inexpensive" niche[/i]Sonneberg’s PIKO continues in the bidding competition for insolvent LGB
Nürnberg/Sonneberg/Göppingen - Wholesale layoffs at Märklin, bidding skirmishes concerning the insolvent LGB in Nürnberg and PIKO in Sonneberg whose product policy is vindicated - those are the markers of the present intangibles in a tumultuous industry.
Strategic parnterships with discounters are planned. The goal: to inspire the children for the model railroading hobby. Lowpriced starter sets, which are available from other than the hobby trade sources, aim to lower the resistance treshold of bothe parents and their offspring. That’s how Märklin formulates meanwhile its mission in the toy-market segment.
By rights, one would suspect, Piko CEO René Wilfer should be grieving, since he didn’t apply for a patent on those phrases. The producer from Oberlind has used the concept for many years to gain customers. In short form: engines at Lidl (a German discounter).
Wilfer smirks:“Märklin obviously looks very closely at what we’re doing and is now copying all of it.” First Märklin sued Piko and then lost at trial regarding the supposedly copied ICE train. Wilfer’s conclusion: Märklin is now starting to compete in the market place “with a strategy, which we used successfully for many years.” But he isn’t upset that Märklin tries, too, to get into the “Inexpensive” niche. Not to worry: “We have a substantial head start in the market to offer good quality at a reasonable price”. The announcement: Märklin will need to draw even first.
One year has passed since Märklin was bought by an investment company - but the world market leader is still not completely out of the woods and back on the track to success. As a reminder: Kingsbridge Capital (London) acquired the battered, and insolvency ripe, venerable company from the 22 former partners. The sale was preceeded by drawn out negotiations, because some of the former owners were opposed to the takeover and the decision had to be unanimous.
Since then plenty has happened in Göppingen. External restructuring specialists and marketing specialists were added to the management team. The earnings before interest and taxes (EBIT) grew 2006 by 73% to 4.5 million Euro. The turnover was slightly increased to 124 million Euro (2005:123 million). The debts decreased within the twelve months by 16% to 37.1 million Euro.
But the bosses earned “bad weather” reputations because of the deep cuts: “The end” for the production in Sonneberg, the 220 employees learned of that from a notice on the bulletin board. Headoffice in Göppingen doesn’ escape the cuts either. All in all approximately 25% of the 1300 employees will get pink slips. “That is bitter, but there are economic necessities” according to Märklin spokesman Roland Gaugele. The restructuring needs to be fully implemented, otherwise ther will later on be calls of “lack of action”.
Märklin has a “legendary reputation” emphasized Michel Perraudin, chair of the board of directors, when announcing the closures of the branch plants. But one can only sustain the survival, by working even more efficiently and with a competitive cost structure. The competition is increasingly producing off shore and particularly in the Far East.
Märklin, who has a branch plant in Györ (Hungary), plans to also increase its percentage of Asian production from the current 5% to 20 - 25% in the coming years.
But the Göppinger don’t just plan on cutting costs, they also want to set a new course in the distribution, to make Märklin and Trix better known - and to lower the buying treshold. The company, who wants to re-conquer the playrooms, accepts in this respect conflicts with dealers. The dealers were at year’s end apprehensive to loose turnover because of a new Online-Shop or the Museum-Shop which offers the complete product line. However there were concessions, with the dealers getting extra participation in the Internet business. By next year the restructuring should be concluded and the measures should have gained traction.
A commitment to the location.
Not without consequences was the closing of the Märklin Sonneberg plant for Piko. Again and again, according to Wilfer, did he need to clarify “for people who don’t differentiate all that well” that the wholesale layoffs were Märklin’s. “Piko continues to produce in Sonneberg. In fact successfully.” The 10% growth in the first quarter is the proof. The request to the industry (accompanied by a large exclamation mark): Don’t throw all producers in the same pot. Obviously the pioneering designers from Oberlind are doing well and are considering expansions. Wilfer is presently bidding in Nürnberg - in that pokergame around the rescue of the insolvent LGB.
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Comment: It is interesting to see figures instead of hearing “business as usual”.
BTW here something that is, as yet, not confirmed. Market value of the LGB real estate ca. 14 to 17 million Euro. (WHOA!!!)