And here’s the take from Nürnberger Nachrichten
NN_2007_04_12 said:
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[b]Scheitert Rettung der LGB an den Banken?[/b]
Das Überleben des Nürnberger Modellbahn-Herstellers Lehmann-Groß-Bahn steht auf Messers Schneide
NÜRNBERG - Rückschlag im Ringen um die Zukunft der LGB (Lehmann-Groß-Bahn): Ein nach langen Verhandlungen erarbeitetes Rettungskonzept für den Nürnberger Modellbahnhersteller droht am Veto einiger Gläubigerbanken zu scheitern.
Insolvenzverwalter Steffen Goede und Nürnbergs Wirtschaftsreferent Roland Fleck bemühen sich bereits seit Wochen intensiv um eine «fränkische Lösung» für das finanziell in akuten Schwierigkeiten steckende Traditionsunternehmen bemüht. Sollten die Anstrengungen jedoch nicht von Erfolg gekrönt sein, wird eine Zerschlagung der LGB immer wahrscheinlicher.
«Das jetzt vorliegende Angebot ist aus meiner Sicht das einzige, das den Standort Nürnberg und die 140 Arbeitsplätze erhalten würde», sagte Goede. Fleck nannte den Vorschlag «vernünftig und tragfähig». Das Unternehmen selbst war gestern zu keiner Stellungnahme bereit.
Erst zum 1. Januar 2007 war die LGB vom Privatinvestor Hermann Schöntag aus der laufenden Insolvenz heraus als GmbH neu gegründet worden. Allerdings konnte der Betreiber der Rügenschen Kleinbahn («Rasender Roland») seine Finanzzusagen nicht erfüllen, weshalb die Zukunft des Unternehmens ungewisser denn je erscheint und alle Beteiligten erneut fieberhaft nach neuen Geldgebern fahnden (wir berichteten).
Goede bestätigte nun, dass es gemeinsam mit der Stadt gelungen sei, einen namhaften Nürnberger Geschäftsmann zu einem Angebot zu bewegen. Aus gut informierten Kreisen verlautete, dass es sich dabei um Hans Rudolf Wöhrl handeln soll. Offiziell ist bereits, dass sich an der Offerte auch die inzwischen selbstständige LGB of America (LGBoA) beteiligen will. LGBoA ist im Besitz der US-amerikanischen Gesellschaft G 45. Pikant: G-45-Präsident David Buffington werden gute Beziehungen zu Rolf Richter nachgesagt, Sohn des LGB-Mitgründers Wolfgang Richter. Unter dessen Führung meldete das Unternehmen 2006 die Insolvenz an.
Der Gläubigerausschuss hat laut Goede der vorliegenden fränkischen Lösung schon zugestimmt. Uneinigkeit herrscht dagegen offensichtlich noch unter den Banken. Knackpunkt sind dem Vernehmen nach die LGB-Immobilien, die nach dem Rettungsplan komplett an den neuen Investor übergehen sollen. Mit der Deutschen Bank, IKB, Delmora und der Dresdner Bank sind derzeit jedoch noch vier der fünf Institute, die diesem Schritt als Grundpfandrechtsgläubiger zustimmen müssen, unentschieden.
Lediglich die Sparkasse Nürnberg soll momentan bereit sein, die für den Immobilienverkauf gebotene Summe zu akzeptieren. «Zwischen der Forderung der übrigen Banken und dem Angebot liegen nur wenige hunderttausend Euro», erläuterte Fleck. Dafür solle man nicht die LGB-Arbeitsplätze aufs Spiel setzen.
Den Schwarzen Peter wollen sich die anderen vier Institute jedoch nicht zuschieben lassen. «Wir unterstützen die fränkische Lösung», sagte Bernd Sauter, bei der Deutschen Bank Nürnberg für das Firmenkundengeschäft zuständig. Man werde alles tun, damit es für Nürnberg und die Region zu einer tragbaren Einigung komme. Ziel sei jedoch eine «partnerschaftliche Lösung», die nicht zu Lasten nur einer Seite gehen dürfe.
Die Zeit rennt davon
Erschwert werden die Rettungsbemühungen dadurch, dass den Beteiligten die Zeit davonrennt - jeder Tag bis zu einer Einigung kostet Geld. Noch immer ruht im Nürnberger Werk die Produktion und stehen Löhne aus. Zudem werden für den wichtigen US-Markt bereits im April die Verträge für das Weihnachtsgeschäft geschlossen. Doch wer verhandelt schon mit einem Unternehmen, dessen Zukunft unklar ist?
Sollte es zu keiner Einigung bei der fränkischen Lösung kommen, könnten doch noch andere Bieter den Zuschlag erhalten. Als Favorit gilt in diesem Fall die Gruppe um den Modellbahn-Marktführer Märklin. Der ebenfalls interessierte Mitkonkurrent Piko ist raus aus dem Rennen. Zwar verhandelt zudem auch Hermann Schöntag selbst noch mit möglichen Geldgebern, doch liegt von Märklin bereits ein konkretes Angebot vor - ob der Zeitnot ein klarer Vorteil.
In der Branche gilt jedoch als offenes Geheimnis, dass Märklin zwar am Namen «LGB» interessiert ist, den Produktionsstandort Nürnberg jedoch über kurz oder lang schließen würde. Auch bei der Stadt gibt man sich diesbezüglich keinen Illusionen hin. Doch selbst bei der fränkischen Lösung ist schon heute sicher, dass die 140 Mitarbeiter finanzielle Einschnitte hinnehmen müssten.
Gregor Le Claire
HJ translation said:
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[b]Will the rescue of LGB fail because of the banks?[/b]
The survival of the Nürnberg model railway producer Lehmann-Gross-Bahn hangs in the balance.
Nürnberg - Setback in the struggle for LGB’s future. A rescue concept for the model railway producer, which was arrived at after protracted negotiations, is threatened by the veto of some of the creditor banks.
Insolvency trustee Steffen Goede and Roland Fleck, head of the city’s business relations department have been striving for weeks to arrive at a “Made in Franconia” solution to the acute financial difficulties of the enterprise. Failure of these efforts would make the break up of LGB ever more probable.
“The present offer is, in my view, the only one which will preserve the 140 jobs and the manufacturing location” stated Goede. Fleck calls the proposal “reasonable and doable”. The company declined to comment yesterday.
As recently as January 1st 2007 private investor Hermann Schöntag assumed the insolvency assets by starting EP Lehmann GmbH & CO KG. However the operator of the Rügen Railway was unable to fullfill the financial commitments, leaving the future of the enterprise more uncertain than before und all involved parties feverishly looking for new investors (we reported).
Goede confirmed now that, in cooperation with the city, a well known Nürnberg businessman could be persuaded to make an offer. Well informed circles mentioned Hans Rudolf Wöhrl as the person in question. Official is that, the now independent, LGBof America (LGBoA) intends to participate in the bid. LGBoA is owned by the American G45 corporation. Piquant: The good relations G-45 President David Buffingtons has with Rolf Richter, son of the LGB co-founder Wolfgang Richter. It was under his leadership that LGB declared insolvency in 2006.
According to Goede, the creditors assembly approved the presented Franconian solution. But obviously there is still discord among the banks.
Bone of contention is, according to reports, LGB’s real estate; which according to the rescue plan would in its entirety end up with the new investor. Undecided on that matter are four of the five banks ; namely Deutsche Bank, IKB, Delmora and Dresdner Bank, who as real security holders will need to approve the transfer.
Only the Nürnberg Savings Banks is apparently at the moment willing to accept the offer for the real estate. “There are only several hundred thousand Euros between the offer of the investor and the demands of the banks.” explained Fleck. One shouldn’t jeopardize the LGB jobs for that.
The four banks won’t accept the role of the bogeyman. “We support the Franconian solution” said Bernd Sauter, commercial business manager with Deutsche Bank in Nürnberg. One will do anything to arrive at an agreement that is favourable for Nürnberg and the region. The goal is a “partnership solution”, which isn’t to the disadvantage of one party.
Time is running out
The rescue attempt is made more difficult with time running out - each day until an agreement costs money. Production is still idle and wages are owed. In addition, April is the month when the US market finalizes most of the orders for the upcoming Christmas season. But who would deal with an enterprise that has an uncertain future?
Should the Franconian solution fall through, another bidder could still be successful. In that case the favourite would be the group around marketleader Märklin. Piko, the other interested party, is out of the race.
Indeed, Hermann Schöntag is still negotiating with possible investors, but Märklin submitted a concrete proposal - considering the time constraints a distinct advantage.
But it is an open secret in the model railway sector, that Märklin is interested in “LGB” as a trademark, but “production facility Nürnberg” would be shut down in the shorter or longer run. Even the city has no illusions on that count. But even the Franconian solution would mean definite financial concessions for the 140 employees.
Gregor Le Claire